Philosophie nach der Krise.
Résumé
Die Programmatik der Zeitschrift lässt sich anhand der verschiedenen behan-delten Themen nachzeichnen: Wissenschaft, Religion, Kunst, Recht, Geschichte, Sprache, Mystik usw. Im Folgenden wird ein wenig berührter Bereich herausge-griffen, der unter bestimmten Bedingungen als Antwort auf die empfundene Krise gelten kann und darüber hinaus eine neue Fragestellung aufwirft, die weit über den Logos hinaus das gesamte Jahrhundert hindurch ihre Wirkung entfalten wird: die Dichtung bzw. die Lyrik.
Die Beiträge über die Dichtung sind nicht so zahlreich wie beispielsweise über die Mystik, haben jedoch nicht selten eine ähnliche Funktion. Rilke etwa wird fast ebenso oft als Dichter wie als Mystiker betrachtet (Feodor Stepun, Au-gust Faust). Die Behandlung der Dichtung im Logos bildet die Voraussetzung für ihre spätere Erhebung zu einem wichtigen, gar wesentlichen Organ des Denkens. Unter den verschiedenen Bereichen der Kultur wird allmählich die Dichtung besonders aussagekräftig für die Philosophie. Es zeigt sich dabei auch, wie die Dichtung philosophisch bzw. ontologisch aufgeladen wurde, Heideggers Versuch aus den 30er Jahren vorwegnehmend. Für Letzteren gilt es, mittels der Dichtung einen Ausweg aus der Metaphysik zu finden: Der Rekurs auf die Dichtung als Antwort auf die Krise wird hier radikalisiert. Im Logos sind bereits die Vorzei-chen dieser Entwicklung spürbar. Es lassen sich also nicht nur gut die Spannun-gen und die Entwicklungen innerhalb der Zeitschrift registrieren, sondern dar-über hinaus bereits ersehen, wie sich zwischen 1911 und 1933 (bzw. 1944!) das philosophische Feld verändert. Ihr Ertrag wirkt weit über das Ende der Zeit-schrift hinaus, bis in unsere Gegenwart
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