Résumé : Dieser Beitrag definiert das Konzept Phantomgrenzen und erläutert sein heuristisches Potenzial in der Regionalforschung. Phantomgrenzen bezeichnen die Spuren vergangener territorialer Ordnungen, welche in aktuellen Räumen feststellbar sind. Dabei wird insbesondere auf die Wechselwirkungen zwischen drei nach Henri Lefebvre (1974) identifizierbaren Ebenen der Raumproduktion geachtet: Raumerfahrung, Raumimaginativ sowie Raumgestaltung. Die Identifikation und Interpretation von Phantomgrenzen ist kontextspezifisch und ermöglicht nicht nur einen neuen Blick auf die Entwicklung Ostmitteleuropas – der Region, in der die Forschung zu Phantomgrenzen erstmalig angewendet wurde –, sondern auch auf andere geografisch-historische Räume.